Während ich diese Zeilen tippe, lässt sich ein einzelner Bitcoin gegen mehr als über 24.000€ tauschen. Als ich mich entschied meinen Sparplan vollends von Ethereum auf Bitcoin umzustellen, belief sich der Bitcoin-Preis auf ein Viertel davon.

Zwischen diesen zwei Punkten liegen gerade einmal 9 Monate und ich bin auf Bitcoin umgeschwenkt als es hieß Gold hätte Bitcoin (und damit die anderen Shitcoins auch) vollends abgehängt und deren Untergang eingeleitet. Nur wenig später sind wir schon bei über 33.000€ und ich wundere mich, ob dieser Text in so einem überhitzten Bullenmarkt noch Sinn macht. Ich glaube schon, denn ich habe mich in den letzten zwei Jahren mit zwei Themen beschäftigt. 

  1. Inflation 
  2. Schulden 

Ob der Zeitpunkt Bitcoins Genesis Zufall ist oder nicht – er hat sowohl mit Inflation als auch mit Schulden zu tun. Denn die Jahre rund um 2008 haben die Finanzkrise eingeleitet und Begriffe wie „too big to fail“ geprägt. Staaten begannen das Risiko diverser Finanzinstitute auf die Allgemeinheit aufzuteilen und gleichzeitig immense Regulierungsmaschinerien aufzubauen. Jüngste Beispiele zeigen deutlich, dass das wenig gebracht hat (Wirecard-Skandal, Commerzialbank-Skandal) aber die Dienste der Banken teurer gemacht hat.

Davon abgesehen, war noch vor dem Corona-Ausbruch 2020 eine sgn. Zinskrise eingetreten, die dazu führte, dass das sgn. Draghi-Memorandum als Kritik der EZB-Politik und EZB-Chef Draghi veröffentlicht wurde.

Gierschlund Inflation 

Inflation, als Steuerungsinstrument unseres Wirtschaftsraum, dient dazu einen ständigen Fluss an Geld im Markt zu haben. Offizielles Ziel sind rund 2% Inflation per anno, wobei auch dieses Ziel sich nach der jüngsten Corona induzierten Krise aufgeweicht zu haben scheint. 

Während man nach einem Blick auf den HCPI – dem harmonisierten Konsumentenpreisindex – meinen könnte, die Inflation sei auf einem historischen Tief, ändert sich die Wahrnehmung drastisch sobald man sich die Entwicklung der Immobilienpreise, des Goldpreises, des Chapwood-Index aber auch des Bitcoin-Preises ansieht.

Woran liegt das? 

Unendliche Weiten in einer begrenzten Welt 

Unsere Mutter Erde beherbergt viele Menschen mit Wünschen, Sorgen und Bedürfnissen. Die Resourcen um eben diese zu stillen sind allerdings endlich. Damit ergibt sich eine ganz natürlich auftretende Knappheit der Güter. Wir vertrauen darauf, dass unser Geld einen potentiellen Wert hat, der es uns ermöglicht eben diese knappen Güter zu erwerben. Geld ist damit nichts anderes als digitalisiertes Potential, dass wir über Konsum bzw. Investments umwandeln können.

Das Problem beginnt wenn Geld ohne Ende generiert werden kann und damit knappe Güter – Wohnfläche, Gold, Bitcoin, etc. pp. – gekauft werden. Denn umso mehr Geld in den Markt geschwemmt wird, umso mehr fragen sich die Verkäufer der knappen Güter ob sie mit diesem Schwemmgeld auch noch der Ware entsprechendes Digitalpotential bekommen. 

Umso früher man an das hereingeschwemmte Geld kommt, umso weniger treffen einen die Zweifel der anderen Marktteilnehmer – und damit der einhergehenden Verteuerungen bzw. des Kaufkraftverlusts. Diesen Effekt nennt man auch Cantillon-Effekt.

Das Mittel der Wahl, um Geld zu erzeugen, ist das Verleihen von Geld. Zentralbanken – aber auch Banken – können aus wenig viel machen. Durch das System des Teilreserve-Bankings reicht einer Bank ein Euro Reserve um 100 Euro weiter zu verleihen. Und dieser Euro Sicherheit muss nicht in der Form einer Münze vorliegen bzw. bar verfügbar sein sondern kann – je nach Form – auch als Schulden bzw. Verpflichtung existieren. 

Bitcoins Innovation ist nicht die Blockchain 

Meiner Meinung nach sind die zwei größten Innovationen die Bitcoin umgesetzt hat folgende: 

  1. Ein vollständig automatisiertes System um eine begrenzte Menge Geld zu schöpfen, Geld zu versenden und Geld zu empfangen.
  2. Die Absicherung dieses Systems gegen den Eingriff mächtiger Dritter. 

Damit wurde Leuten ein Werkzeug an die Hand gegeben, nicht nur ein vermeintliches Potential zu digitalisieren sondern Knappheit per se. Es wird nie mehr als 21 Millionen Bitcoin geben und auch wenn ein Bitcoin auf 100 Millionen Satoshis aufgeteilt werden kann, wird es nie mehr als 21 Billionen Stücke des Kuchens geben.  

1 Bitcoin – 100 Millionen Möglichkeiten für Teilhabe 

Diese enorme Anzahl an Satoshis pro Bitcoin erlaubt es auch kleinen Sparer schnell und günstig in Bitcoin einzusteigen. Heute hat mir ein Freund erst geschrieben, dass er nach einem Gespräch mit mir Ethereum gekauft hat da ihn die psychologische Hürde einen Bruchteil Bitcoin bei einem Kurs von rund 10.000€ zu hoch war. Ich antwortete darauf nur, dass auch bei einem aktuellen Wert von 24.000€ nichts gegen den Kauf spricht und auf lange Sicht sicher auch noch jemand fluchen wird, nicht bei einem Wert von 56.000€ gekauft zu haben.

In diesem Sinne: stack Sats!

Join the conversation

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

eightundthirty − eightundtwenty =